Das Wahre vom Falschen trennen: der GR 20, zwischen Mythos und Realität

Unravelling the true from the false: the GR20, between myth and reality

Der GR 20 zählt ganz eindeutig zu den Abenteuern, die man nicht erzählen kann. Eine Expedition, die man nicht mit Worten beschreiben kann. Eindrücke, die man erlebt haben muss, um sie verstehen zu können. Und auf diese Weise entstand die Legende des GR 20, denn man kann sich ihn nur schwer vorstellen, solange man nicht tatsächlich dort war. Eine Legende bestehend aus Mythen und Realitäten. Eine geheimnisvolle Aura, aufrechterhalten durch tuneinheitliche Ratschläge, unterschiedliche Auffassungen, widersprüchliche Empfehlungen ... Eine mystische Dimension, gestützt auf die unterschiedlichsten Sachverhalte. Und zwar derart, dass man einfach nicht mehr weiß, welchen Weg man einschlagen soll.

Ohne all die Geheimnisse zu lüften, die den Zauber des GR 20 ausmachen, helfen uns Brice Sarti, ein Gebirgsexperte, der bereits sechzig Durchquerungen als Bergführer absolviert hat, und Guillaume Peretti, der lokale Rekordhalter der diagonalen Durchquerung in 32 Stunden, das Wahre vom Falschen zu trennen, und erhellen alle Dunkelzonen und gegensätzlichen Ratschläge, die bei Wanderern, die sich auf den GR begeben möchten, Zweifel wecken können. 

 

„ES GIBT EINEN IDEALEN SCHUH, UM DEN GR 20 ZU BEWÄLTIGEN“

RICHTIG, ABER ...

 

„Es gibt einen idealenSchuh, aber dieser ist für jeden Einzelnen unterschiedlich“ präzisiert Brice Sarti. Er fährt fort: „Man muss denjenigen finden, der mehreren Kriterien am besten entspricht: Ihre körperliche Verfassung, die gewählte Variante zur Durchquerung des GR, d.h. die Anzahl der geplanten Tage und die Wahl, in einem Zelt oder in einer Berghütte zu übernachten, sowie das Gewicht Ihres Rucksacks. » Sobald diese Kriterien festgelegt sind, geht es darum, den besten Kompromiss zwischen der Strapazierfähigkeit des Schuhs und dem Tragekomfort zu finden. Der Bergführer vernichtet somit diese vorgefasste Vorstellung, dass der Wanderer zwangsläufig mit schweren und steifen Schuhen, die bis über den Knöchel reichen, ausgestattet sein muss:  Es gibt eine Vielzahl von Modellen im Bereich zwischen Trail- und Wanderschuhen. Das Wichtigste ist, eine gewisse Flexibilität und Muskeltonus für ein besseres Gespür zu bewahren und vor allem nicht alle Erschütterungen, die durch den Abstieg verursacht werden, nur mit den Knien aufzufangen ...“

Brice merkt an dieser Stelle an: „Man muss das richtige Ziel vor Augen haben. Es geht darum, den GR 20 unter den besten Voraussetzungen zu absolvieren und Spaß zu haben. Und wenn ihr eure Schuhe nach 180 Kilometern wegwerfen müsst, dann soll es so sein ... In diesem Fall haben sie ihre Pflicht erfüllt und an eurer Stelle gelitten! »

Wir haben ein Sortiment an Sohlen entwickelt, das dieser Philosophie voll entspricht. Diese Sohlen, die Komfort und Stabilität gewährleisten, ermöglichen es, sich für weichere und leichtere Schuhe zu entscheiden, ohne dabei die Sicherheit zu vernachlässigen.

„ES GIBT EINEN IDEALEN ZEITRAUM, UM DEN GR 20 ZU ABSOLVIEREN“

FALSCH

Unser Gebirgsexperte ist kategorisch: „Es gibt keine bestimmte Zeitspanne, die besser ist als alle anderen. Jede hat ihren eigenen Reiz, mit ihren Vor- und Nachteilen!“ Im Juni werdet ihr zum Beispiel weniger Leuten begegnen, aber mehr Schnee vorfinden.
 Er räumt jedoch „eine gewisse Vorliebe für die erste Julihälfte“ ein. Warum? „Die Tage sind lang und die Temperaturen optimal, es ist weder zu heiß noch zu kalt; der Schnee ist geschmolzen; die Frühlingsblüte setzt sich mit einigen Ginsterbüschen fort, die auch in großen Höhenlagen standhalten; außerdem gibt es in dieser Zeit weniger Andrang, sodass man sich auf den Wegen und in den Berghütten wohler fühlt ...“

„ES GIBT EINE RICHTUNG FÜR DIE DURCHQUERUNG DES GR 20“ 

RICHTIG, ABER ...

Diese Behauptung unterliegt vielen widersprüchlichen Anschauungen. Eine Theorie, die hitzige Debatten auslöst, da sich zwei Schulen gegenüber stehen. Auf der einen Seite die von Brice Sarti, Anhänger eines „eher freien Ansatzes, jedoch mit einer Vorliebe für die Süd-Nord-Richtung, da sie eine Steigerung des Schwierigkeitsgrades mit sich bringt.“ Darunter ist zu verstehen, dass ein Start von Conca aus es ermöglicht, sich an seine Ausrüstung zu gewöhnen und im Verlauf der Strecke eine Gehtechnik zu erproben, deren Komplexität sich allmählich steigert. Auf der anderen Seite, die Schule von Guillaume Peretti, engagierter Verteidiger der Tradition: „Den GR20 durchquert man von Nord nach Süd. So ist es nun mal. Und dabei bleibt es! äußert der Athlet. Umgekehrt wäre es, als würde man Paris-Roubaix von Roubaix aus fahren oder den UTMB von Vallorcine aus starten ... Du kannst es tun, wenn du möchtest. Aber das ist nicht die wahre, authentische und historische Route! » 

Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Abbrecherquote in der traditionellen Richtung viel höher ist als bei der von Brice empfohlenen, progressiveren Variante.

„DER NÖRDLICHE TEIL IST DER SCHWIERIGSTE“ 

RICHTIG, ABER ...

Das ist kein Mythos, sondern eine Realität. Der nördliche Abschnitt ist erbarmungslos, kompromisslos. Guillaume Peretti liefert diesbezüglich aussagekräftige Zahlen: „Von Calenzana bis zum Col de Vergio akkumuliert man fast 4.800 Meter positiven Höhenunterschied bei nur etwa vierzig Kilometern zurückgelegter Strecke. Das ist ein gewaltiges Verhältnis, zumal der Weg besonders technisch und uneben ist! Danach hat man fast schon genug! »

Es wäre jedoch ein Fehler zu glauben, dass der GR 20 nach Beendigung dieses ersten Abschnitts wie ein Spaziergang erscheint. Der Südteil hält seinen Anteil an Schwierigkeiten bereit, die durch die angestaute Müdigkeit noch verstärkt werden. Hinweis: „Die extrem anspruchsvolle Kammlinie zwischen den Berghütten von Prati und Usciolu während der Etappe 12.“

„DAS SCHWIERIGSTE TEIL IST DER AUFSTIEG! » 

FALSCH

 

Dies ist sicherlich die am weitesten verbreitete voreingenommene und dennoch die unrichtigste Vorstellung. „Die Leute neigen oft dazu, in Panik zu geraten, wenn sie den positiven Höhenunterschied zur Kenntnis nehmen, wobei der negative Höhenunterschied in Wirklichkeit der schlimmste ist.“ stellt Brice Sarti fest. Eine Anschauung, die durch die von Guillaume Peretti bestätigt wird: „Man sollte die Schwierigkeit der Anstiege nicht unterschätzen, aber das Beeindruckendste sind die Abstiege! »

Um euch beim Abstieg zu helfen und das Verletzungsrisiko zu minimieren, haben wir ein ganzes Sortiment an 3feet Outdoor Sohlen entwickelt, die für den perfekten Halt eurer Füße sorgen und Scheuern, Blasen und blauen Nägeln vorbeugen.

Um unsere Tipps für den Abstieg nachzulesen: HIER

 

 

„DAS WANDERN MIT STÖCKEN IST EINFACH UND INTUITIV“

FALSCH

 

„Ich kann nicht mehr nachzählen, wie oft ich Wanderer beobachtet habe, die zum ersten Mal mit Stöcken von Calenzana aus losgehen.Sie fragen sich gegenseitig, wie man sie an seine Größe anpasst ... “ sagt Brice Sarti mit Belustigung.
 Tatsächlich gibt es eine spezielle Technik für das Gehen mit Stöcken. Eine echte effiziente und rationelle Gestik, die eine optimale Nutzung ermöglicht. Gleiches gilt für die Einstellung des Rucksacks, die millimetergenau erfolgen muss, wobei die Lageverstellriemen völlig straff sein müssen.

Diese Gewohnheiten erfordern ein gründliches Einstudieren vor dem Abenteuer. Der Leitspruch unseres Bergführers: „Schwieriges Training, einfacher GR 20! Oder fast! »

 

„DIE BERGHÜTTE UM JEDEN PREIS ERREICHEN UND SICH AN DEN VORGEGEBENEN ROUTEPLAN HALTEN“

FALSCH, ABER ...

Um den GR 20 erfolgreich zu meistern, unabhängig vom angestrebten Ziel in Bezug auf die Anzahl der Tage und ungeachtet der körperlichen Verfassung, wird man irgendwann gezwungen sein, seine Komfortzone zu verlassen. Sich selbst zu übertreffen bedeutet jedoch nicht unbedingt, überstürzt vorzugehen und um jeden Preis vorankommen zu wollen. Brice und Guillaume empfehlen einstimmig eine gesteigerte Wachsamkeit im Hinblick auf den Zustand der Füße eines jeden Wanderers: „Beim geringsten Alarmsignal, sei es ein pochender Schmerz, eine Erhitzung oder ein kleines Steinchen, das mitunter festsitzt, ist es unbedingt notwendig, anzuhalten.Auch wenn die Hütte nicht mehr weit ist. Denn wenn Du ankommst, wird es zu spät sein! » 

Um all diesen Unannehmlichkeiten vorzubeugen und eure Füße so gut wie möglich zu schützen, haben wir ein leicht zu transportierendes Pflegeset konzipiert.

Und um die 9 kleinen Dinge zu kennen, die Ihr bei Eurer Ankunft in der Berghütte vorrangig tun solltet: entdecken